Meditation macht faul
Dieser Text stammt aus dem Newsletter „Zen for Leadership“ von Paul J. Kohtes:
„Mediation macht faul“ – In der New York Times stand das natürlich vornehmer: „Meditation makes people less motivated“ (16. Juni 2018). In dem Bericht werden Studien aus den USA zitiert, die zeigen, dass Mitarbeiter, die an einem Mindfulness Programm teilgenommen haben, weniger motiviert sind als „normale“ Mitarbeiter. Für die Hardliner im Business ist das die erwartete Bankrotterklärung von Achtsamkeit im Berufsleben. Sie gehen nämlich davon aus, dass der Mensch von Natur aus faul ist – und nur durch Push und Pull angetrieben bereit ist, Leistung zu erbringen. Ist das wirklich so? Meine Erfahrungen mit langjährig Meditierenden (und bei mir selbst) sind allerdings andere.
Tatsächlich führt Mindfulness ziemlich verlässlich aus dem konventionellen System des „overambitious“ zur Selbstdistanz – und damit zum Ausstieg aus einer ungesunden Leistungskultur. Was daraus entsteht, ist jedoch die Freude an der Gestaltung und am schöpferischen Tun. In allen Untersuchungen sind genau das die „Treiber“ für Führungskräfte, die jedoch viel zu selten im unternehmerischen Alltag zur Geltung kommen. Wenn man die in der New York Times zitierten Untersuchungen zu Ende geführt hätte, wäre mit ziemlicher Sicherheit das dabei herausgekommen: „Meditation makes people more motivated for true values“.
Quod erat demonstrandum.
Ich finde diesen Text unglaublich interessant und hoffe, Ihnen damit eine kleine Inspiration geben zu können.
Mehr von Paul J. Kohtes finden Sie in seinem Interviewhörbuch: