Achtsamkeit bringt nichts!
So war das nicht gemeint mit der Achtsamkeit!
Wir Menschen sind schon eine komische Spezies. Kaum entdecken wir etwas neu, was uns helfen kann unser Leben angenehmer und entspannter zu machen, drehen wir es um und benutzen es gegen uns. Anders kann ich es nicht deuten, wenn große internationale Unternehmen die „Achtsamkeitsbewegung“ dazu nutzen in der Mittagspause Meditationen anzubieten, damit ihre Mitarbeiter danach „noch effektiver“ arbeiten können. Achtsamkeit als Wettbewerbsvorteil?
Viele große Erfindungen, die ursprünglich einen positiven Effekt haben sollten, wurden durch Zweckentfremdung oder Umgestaltung ins Gegenteil verkehrt. Ich glaube nicht, dass das von Nobel entwickelte Dynamit die Hauptaufgabe hatte, ganze Völker zu töten. Und dennoch wurde es dafür eingesetzt.
Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, da die Meditation nicht neu erfunden wurde und damit auch keine Menschen getötet werden sollen. Dennoch glaube ich, es wird deutlich, worauf ich hinaus will. Durch bahnbrechende, wissenschaftlich belegte Studien wurden wir verstärkt auf die positiven Eigenschaften der Achtsamkeit bzw. der Meditationen aufmerksam. Es wurde und wird uns erklärt, dass Phasen der Ruhe und der Entspannung uns helfen nicht mehr so gestresst zu sein. Soweit so gut. Doch anstatt diese Erkenntnisse und die Meditation zu nutzen, um unseren Alltag entspannter und weniger gestresst anzugehen, nutzen wir die „Power-Pausen“ um noch effektiver zu arbeiten. „Durch Meditation zu noch mehr Leistung“, „Mehr Leistung durch Meditation“ oder „Effizienz durch Meditation“ sind nur einige der vielversprechenden Slogans, die uns im Internet entgegen springen.
Wiedereinmal zweckendfremden wir eine durchweg positive „Entdeckung“ und setzen sie gegen uns ein. Denn genau das tun wir, wenn wir mit diesen Erwartungen meditieren. Natürlich kann es sein, dass wir durch regelmäßiges meditieren leistungsfähiger, kreativer oder sogar effizienter werden. Allerdings scheint der Preis, den wir dafür zahlen sehr hoch. Wie eine Kerze die wir von beiden Seiten anzünden brennen wir zwar heller, verbrauchen uns aber umso schneller. Und irgendwann kann uns dann weder eine Meditation noch ein Arzt helfen. Denn dann ist es meistens zu spät. Das sollte jedem klar sein, der Achtsamkeit nutzt, um kurzfristig einen „Wettbewerbsvorteil“ zu haben.
„Meditation bringt nichts!“ Dieser Satz sollte für jeden, der sich mit dem Thema beschäftigt ganz oben stehen. Gemessen an den von unserer Gesellschaft als erstrebenswert anerkannten Zielen im Leben eines Menschen, mehr Leistungsfähigkeit, mehr Geld, mehr Erfolg, mehr Gesundheit, bringt Meditation nichts!!! Wer das versteht und beherzigt, der hat das Wesen von Meditation verstanden.